Pakistan & Afghanistan : Paragliding  

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Leider habe ich bisher noch nicht die Zeit gefunden, um die vielen vielen Bilder vollständig zu sortieren, und mehr über diesen Urlaub zu schreiben. Vielleicht klappts ja nächsten Winter.
 

Warum fliegen in Pakistan?

Nach Tansania nun schon wieder so ein "exotisches" Ziel? Diesmal war es Robert Klusacek, der den Stein ins rollen brachte. Er war schon mehrmals in Afghanistan und Pakistan, und kannte dort inzwischen einige sehr nette Leute. 2003 war er z.B. in Kabul, um unter dem Motto "Sport gegen Gewalt" jungen Menschen in Kabuleinen Schnupperkurs im Gleitschirmfliegen zu geben, und damit zu vermitteln, das es auch andere Perspektiven im Leben gibt, als die

 


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Gewalt um sich herum, mit der die meisten Kinder dort aufgewachsen sind. 2004 hatte er ein Sicherheitstraining für Pakistanische Flieger organisiert, und dabei Kontakte geknüpft, die wir diesmal wieder aufgenommen haben.

Afghanistan: Kabul

Beim Aufenthalt in Kabul stand der Besuch bei Jens im Vordergrund, und weniger das Fliegen an sich. Jens ist ein Vereinsmitglied bei Roberts Verein, den "Bodenlosen" aus München. Er arbeitet in Kabul für die Europäische Kommission. Wir waren zwar fast jeden Tag zum Fliegen unterwegs aber das waren alles kürzere Soaringflüge an kleineren Hügeln nahe der Hauptstadt.

 
   
 

Leider muss man sagen, dass es derzeit (2005) noch etwas zu früh ist um in Afghanistan auf eigene Faust vernünftig zu fliegen. Viele der höheren Berge sind noch vermint und die Sicherheitslage im Norden noch zu unzuverlässig, um grössere Touren abseits zu machen.  (Nachtrag: 2006 hat Robert eine organisierte Tour in den Norden Afghanistans gemacht Hier sind einige Bilder davon)

Dennoch ist es keinesfalls so, dass man sich beim Soaren um Kabul irgendwie "deplatziert" vorkommt, worüber ich auf der Anreise noch nicht ganz sicher war, trotz Roberts Erzählungen.
Die Leute dort sind begeistert wenn jemand fliegt, strömen zusammen und sind generell sehr fröhliche und herzliche Menschen.

Das Fliegen direkt bei Kabul ist eher soaring-orientiert, aber nicht weit weg ziehen sich grosse Bergketten entlang, die man unbedingt mal fliegerisch erkunden sollte. Momentan war das wegen der unklaren Minen-Situation nicht ratsam. Weil ich doch recht StreckenflugSüchtig bin, war ich froh, dass wir bald ins unkomplizierte Pakistan weiterfuhren.


Afghanistan nach Pakistan: Khyber-Pass

Um nach Pakistan zu kommen wollten wir den Landweg benutzen, um mehr vom Land zu sehen.
Der Khyber Pass war ja seit 9/11 öfter in den Nachrichten und er hatte auch davor eine berühmte Vergangenheit. Geografisch ist er aber eher uninteressant

 
  


Pakistan: Abottabad & Khanpur Lake

In Pakistan haben wir zuerst Wahid Mir besucht, einen Gleitschrirmflieger den Robert vom letzten Trip kannte. Wahid war in der Woche zuvor schon zu uns nach Kabul rüber gekommen, und ich muss sagen, dass er mein Bild von den Menschen in Pakistan nachhaltig positiv geprägt hat:
So einen freundlichen und intelligenten Menschen, der so hilfsbereit gegenüber anderen ist, hab ich schon lange nicht mehr getroffen. Wahid leitet in Abbottabad eine Schule und in seiner begrenzten Freizeit fliegt er nun seit einer Weile auch Gleitschirm, Hauptsächlich am Khanpur Lake, der zwischen Rawalpindi und  Abottabad liegt.
 
 
 
   


Pakistan:  Nanga Parbat

Der wohl beeindruckenste Teil der Reise war der Besuch des Basecamps des Nanga Parbat, einer der 8000er. Man stellt sich darunter nun vielleicht Expeditions-artiges Trekking über viele Tage vor, aber in diesem Fall ist alles sehr viel einfacher: Man steigt Morgens aus dem Übernacht-Bus von Islamabad aus, und steht direkt an einer Brücke über den Indus, der dort ca 1000m über Meereshöhe hat. Dann läuft man (nach einem kurzen Stück Jeepfahrt, je nachdem wie weit die Strasse passierbar ist) auf einem Schotterweg gemütlich bergauf. Für mich wars nicht ganz so gemütlich, weil ich meinen ganzen Kram selber hochgetragen habe, aber es gibt auch Esel zu mieten, wenn man nicht selber eseln will. Am späten Nachmittag ist man dann schon oben auf 3300m an der "Märchenwiese" dem Ort, der in den vielen Bergsteigerbeschreibungen immer wieder auftaucht

 

Hierher werden sogar kommerzielle Touren von Gleitschirmveranstaltern angeboten. Die Kunden müssen sich dann um nichts mehr kümmern. Der Flug der ihnen dann angeboten wird, geht von einer Hangschulter rechts oberhalb als Abgleiter mit Landung auf der Märchenwiese. Das war nicht ganz dass was ich im Sinn hatte, denn ich wollte mir ja die Gegend aus der Luft ansehen! Also startete ich Morgens von den Hütten, wo wir übernachtet hatten (nicht ganz einfach als Startplatz) und drehte auf. Zumindest hatte ich mir das so vorgestellt, denn der Wind kam von vorn und die Sonne stand schön auf der Bergflanke. Leider fliesst so viel kalte Luft über die Gletscher zu Tal, dass sich dort keine Thermik entwickeln kann.  Robert und die anderen sahen mich also zügig Richtung Talboden entschwinden, und wünschten mir schon eine schöne Wanderung. Weil ich aber vom Vortag noch Muskelkater hatte, stand mir der Sinn gar nicht danach, und ich glitt  immer weiter nach Thermik suchend entland der Talwände. Der Blick nach unten war unschön: nirgends Landeplätze, nur steilwände und der reissende, kalte Gletscherfluss... Schliesslich fand ich irgendwo eine Ecke der ich aufsoaren konnte, und bald ging es auch mit Thermik richtig schnell & weit hoch. Zur Belohnung für diese Mühen gab es dann einen Ausblick auf den Gipfel des Nanga Parbat: zum greifen nah!


  Der 1.Flug               Panorama der Nanga-Parbat vom Frühstück aus              Groundhandling z. Warm-up... und los gehts!
 

   
    Landeplätze?       Der Gipfel des NP, zum greifen Nah!            Auch für Nichtflieger gibts viel Schönes zu entdecken!

Am letzten Tag bot sich an, so weit wie möglich in Richtung unseres nächsten Ziels zu fliegen. Der Start, und vor allem die Zeit bis man Thermik fand waren wieder mal 'speziell' aber bald ging es hoch, und dann ging es beständig in Höhen zwischen 4-5000m dahin entlang des Indus und anderer Flüsse gen Norden.  Leider stand ein grosses Gewitter über Gilgit im Norden, sonst wäre ich direkt mit dem Talwind weiter nach Karimabad geflogen. Stattdessen drehte ich um, und weil der Tag zu schade zum landen war, flog ich wieder eine Weile zurück, bis auch dort ein Gewitter mich stoppte. Also ging ich in der Mitte Landen und nahm den Bus nach Karimabad. Hier die Flüge auf dem OLC

     
 Relief zw NP & Gilgit        Höhenprofil               GoogleEarth  KMZ-File

Damit man sich das alles noch ein wenig anschaulicher vorstellen kann, habe ich ein Google-Earth KMZ file gemacht, wo ich die hier beschriebenen Orte und Flüge reingepackt habe.


Pakistan:  Hunza / Karimabad

Karimabad ist ein kleiner Ort, der besonders interessant für Touristen ist, weil die Aussicht auf die Berge und das idyllische Tal atemberaubend schön ist. Ausserdem sind die Leute dort noch freundlicher als sie sonst in Pakistan schon waren.

Am spannensten fand ich, dass Nova am Tag meiner Abreise tolle Videos von John Silvester auf ihre Webpage gestellt haben, die ich leider erst nach meiner Rückkehr sah. Er startet darin genau neben unserem Hotel: http://www.nova-wings.com  -> Downloads -> Video (runter scrollen bis "Karakorum")
 
Kein Wunder, dass mich dort jeder gefragt hat, ob ich "John"  kenne. Bei seinem Gelb-Weissen Nova Schirm sah es für die meisten wohl so aus, als sei John wieder zurück. Er hat dort ganz schön Eindruck hinterlassen! ;-) Hier sind Bilder vom Startplatz, den man in dem Bublimotin Video am Anfang gut sehen kann, mit mir beim rumspielen über dem Hotel, und der Blick hinaus ins Tal.

Flüge

Karimabad - Khyber
Vom idyllischen Hunza-Ort karimabad entlang des Karakorum Highways nach Norden, an mehreren grossen Gletschern vorbei, am Schluss nur noch soarend, weil die Sonne weg war, bis zur Landung
am KKH, wo ich fast eine Stunde warten musste, bis das erste Auto kam...    OLC

 


Links

Other Travellers in this region


Fazit

Afghanistan ist im Moment noch wirklich kein geeignetes Touristenziel. Abgesehen davon, dass man Heute eh noch kein Tourist-Visa bekommt, findet man zu wenig an Touristischer Infrastruktur, und zu viele Gebiete sind noch vermint.

Pakistan leidet völlig zu unrecht unter den Folgen des 11. Septembers 2001: Die Sicherheitslage im Land ist unproblematisch und die Leute überaus freundlich & herzlich! Die fliegerischen Möglichkeiten sind grandios: Um Islamabad herum gibt es viele einfache Fluggebiete für Leute, die sich nicht in die hohen Berge im Norden wagen wollen. Doch das eigentliche Potential erschliesst sich vor allem ambitionierten Streckenfliegern, die im Norden Gletscher, mächtige Berge und grosse Täler von oben sehen wollen.

Ich kann jedem nur empfehlen, sich das Land mal anzuschauen!
Viel Spass dort wünscht Euch,
                                                     Ulli  

       

                                   

 


                                     Fight Gravity - go Paragliding !

 

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